Eine der häufigsten Fragen zur Haltbarkeit von Wein ist, ob Wein wirklich schlecht werden kann. Und die schlechte Nachricht zuerst: Ja, Wein kann schlecht werden!

Wie du die Haltbarkeit von Wein verlängern kannst und welche Anzeichen es für nicht mehr genießbaren Wein gibt, erklären wir im Folgenden.

Wie lange ist Wein haltbar?

Das Wichtigste zuerst: Im Allgemeinen sind ungeöffnete Weine circa drei Jahre haltbar. Denn fast alle herkömmlichen Weine, die in Supermärkten und Weinhandlungen verkauft werden, sind sofort trinkfähig.

Für geöffneten Wein ist die Haltbarkeit erheblich kürzer. Die Faustregel: Geöffneter Wein sollte innerhalb von 2 – 7 Tagen verbraucht werden. Anhand der folgenden Anzeichen kannst du prüfen, ob der Wein noch trinkbar ist.

Wann ist Wein schlecht? – Die Anzeichen

  • Prüfung des Geruchs: Egal ob geöffnet oder ungeöffnet, riecht der Wein modrig, sollte der Wein nicht mehr verzehrt werden. Bei Weinen mit Korkverschluss, riecht bei schlecht gewordenen Weinen auch der Kork muffig.
  • Auch ein beißender Geruch ist kein gutes Zeichen und ein Anzeichen auf die Bildung von Essigsäurebakterien. Ist das der Fall, ist der Wein ungenießbar und sollte nicht mehr getrunken werden.
  • Aussehen des Weins: Hat sich der Wein verfärbt und die Weinfarbe ist verändert, ist auch das kein gutes Zeichen. Weißweine verändern ihre Farbe eher ins Gelbliche, Rotweine dagegen verlieren ihre Farbe eher und verblasen in den Rottönen.
  • Prüfung auf Kohlensäure im Wein: Steht kein Schaumwein vor dir, sollte ein herkömmlicher Rotwein oder Weißwein keine Kohlensäure enthalten. Prickelt der Wein trotzdem, lass ihn ein paar Stunden stehen. Wenn du dann probierst und der Geschmack verfälscht ist, sollte der Wein besser im Ausguss landen. Ansonsten kann der Wein noch getrunken werden.  
  • Weinverschluss prüfen: Gerade bei Weinen mit Naturkorken sollte die Beständigkeit geprüft werden. Ist der Kork bereits ausgetrocknet und porös, ist der Wein sehr wahrscheinlich nicht mehr trinkbar.

Haltbarkeit der verschiedenen Weintypen im Überblick

Je nach Art des Weines kann es zu Unterschieden in der Lagerfähigkeit und Haltbarkeit des Weines kommen. Deshalb haben wir hier zwischen Weißwein, Rotwein, Roséwein und Schaumwein unterschieden.

Wann ist Rotwein schlecht?

Anzeichen für ungenießbaren Rotwein sind:

  • Modriger/muffiger Geruch
  • Verfärbungen, häufig verblasster Farbton oder bräunlicher Farbton
  • Schmeckt nach Essig

Vor allem kräftige Rotweine halten sich circa 7 Tage geöffnet im Kühlschrank. Rotweine halten sich im Allgemeinen länger als Weißweine, da sie einen höheren Alkoholgehalt haben.

Wann ist Weißwein schlecht?

Anzeichen für nicht mehr trinkbaren Weißwein sind:

  • Modriger/muffiger Geruch oder Geruch nach Butter
  • Ranziger Geschmack oder sehr säuerlicher Geschmack (erinnert an Essig)
  • Veränderung der Farbe ins gelb-bräunliche

Milde Weißweine halten sich 1 – 2 Tage, säurehaltige Weißweine halten sich dagegen bis zu 5 Tage geöffnet im Kühlschrank.

Haltbarkeit von Roséwein – Wann ist Roséwein noch gut?

Auch bei Roséwein sind die Anzeichen für verdorbenen Wein vor allem der modrige Geruch und eine Verfärbung. Hier gilt zunächst die Geruchs- und Geschmacksprobe, bevor der Wein serviert wird.

Haltbarkeit von Schaumwein – Auf die Flaschengärung kommt es an

Da Schaumweine Kohlensäure enthalten, ist ihre Haltbarkeit geringer als bei Weiß- und Rotweinen. Geöffnet halten sich Schaumweine deshalb höchstens zwei Tage im Kühlschrank.

Ein großer Unterschied entsteht durch die verschiedenen Schaumwein-Sorten.

Vor allem Champagner und die meisten hochwertigen Winzersekte werden der sogenannten Flaschengärung unterzogen. Hierbei entsteht durch das Vergären in der Flasche auf natürliche Weise Kohlensäure.

Anders ist es zum Beispiel bei Prosecco. Hier wird während des Abfüllens in Flaschen Kohlensäure hinzugefügt. Diese Schaumweine verlieren nach dem Öffnen deutlich schneller den Kohlesäuregehalt und schmecken schnell schal. Wir empfehlen den Weingenuss innerhalb von 24 Stunden. 😉

Welche Weine sind lange haltbar?

Damit Weine haltbar bleiben, kommt es auf unterschiedliche Faktoren, wie den Alkoholgehalt und Zuckergehalt, aber auch den Säuregehalt und Sulfitgehalt, an. Auch die Rebsorte kann für eine verbesserte Haltbarkeit des Weines sorgen.

  • Alkoholgehalt: Alkohol wirkt im Wein als natürliches Konservierungsmittel. Deshalb gilt: Je höher der Alkoholgehalt des Weines, desto länger ist der Wein haltbar.
  • Säuregehalt: Auch die Menge der Säure in Weinen verändert die Haltbarkeit. Weine mit einem hohen Säureanteil sind haltbarer, da auf natürliche Weise das Bakterienwachstum verhindert wird. Deshalb sind säurehaltige Weißweine haltbarer als milde Weine.
  • Zuckergehalt: Neben Alkohol wirkt auch Zucker konservierend. Weshalb beispielsweise Eisweine, Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen automatisch länger haltbar sind und weniger schnell schlecht werden.
  • Gehalt von Tanninen: Tannine verhindern die Oxidation in der Weinflasche. Weshalb vor allem kräftige und mittelkräftige Rotweine, die viele Gerbstoffe beinhalten, auch geöffnet mehrere Wochen im Kühlschrank nicht schlecht werden.
  • Zugabe von Sulfit: Auch Sulfite unterbinden die Oxidation im Wein und das Nachgären in der Flasche. Jedoch zählen Sulfite zu Allergenen und müssen ab einem Gehalt von 10 mg pro Liter auf dem Weinetikett ausgewiesen werden.

An all diesen Faktoren wird deutlich, dass einige Weine schon von Natur aus und der Art der Gärung unterschiedliche Voraussetzungen haben, um haltbar zu bleiben.

Sauerstoffgehalt bei geöffneten Weinen beachten

Bei geöffneten Weinen ist der Sauerstoffgehalt in der Flasche entscheidend. Das bedeutet: Nur noch ein kleiner Rest Wein in der Weinflasche ist deutlich kürzer haltbar als eine Flasche, die noch zu 75 % mit Wein gefüllt ist. Denn je nach Wein Menge ist auch der Anteil an Sauerstoff in der Flasche entsprechend hoher und sorgt für einen schnelleren Oxidationsprozess und Bakterienwachstum in der Flasche.

Wichtiger Hinweis: Das Umfüllen von Wein in ein kleineres Gefäß, ist keine gute Idee. Denn beim Umschütten kommt an den gesamten Wein Sauerstoff.

Wie lange ist ungeöffneter Wein haltbar?

Die Faustregel ist: Eine ungeöffnete Flasche Wein aus dem Supermarkt ist drei Jahre genießbar. Bei besonderen Weinen, vor allem kräftigen Rotweinen, kann die Haltbarkeit aber auch über 10 Jahre betragen.

Wie lange ist ein geöffneter Wein haltbar?

Geöffneter Wein kann in der Regel 2 – 7 Tage im Kühlschrank gelagert werden. Je nach Alkoholgehalt und Faktoren, wie Säure- und Tanningehalt, kann die Haltbarkeit auch bei 2 – 4 Wochen liegen.

Haltbarkeit von Weinflaschen durch die richtige Lagerung verlängern

Bei der richtigen Lagerung hat vor allem die Temperatur einen großen Einfluss. Geöffnete Weine sollten aufrecht im Kühlschrank gelagert werden. Wichtig ist hierbei auch, dass die Flasche einen Weinverschluss bekommt, der möglichst wenig Sauerstoff in die Flasche lässt. Es gibt spezielle Verschlüsse, in welchen eine Vakuumpumpe integriert ist, um dem geöffneten Wein den Sauerstoff wieder zu entziehen.

Bei Weinen mit Korkverschluss, kann auch der Naturkorken wieder in die Flasche gedrückt werden, um den Wein im Kühlschrank zu lagern.

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