Kurzinformation zum Alkoholgehalt von Wein:

  • In der Regel enthält Wein zwischen 9-14 Volumenprozent Alkohol.
  • Durch eine natürliche Gärung kann kein höherer Alkoholgehalt als 14 Volumenprozent erreicht werden.
  • Alkoholfreier Wein ist kein Traubensaft.

Wie entsteht der Alkohol im Wein ?

Der Alkoholgehalt  entsteht beim Prozess der Weinherstellung, er wird also nicht künstlich hinzugefügt. Nachdem die Weintrauben geerntet sind, werden sie zerquetscht. Hierbei entstehen sogenannte Hefen – dies sind einzellige Organismen – die den Zucker im Weintrauben-Most in Alkohol umwandeln. Wenn du also sehr reife und süße Trauben mit sehr viel Zucker zur Herstellung verwendest, ist folglich der Alkoholgehalt höher. Der Alkoholgehalt bestimmt außerdem die Geschmacksintensität, da der Alkohol ein wesentlicher Träger von Geschmacksaromen im Wein ist und den Weingenuss beeinflusst.

Wie hoch ist der Alkoholgehalt in Wein?

Alkoholgehalt im Wein

In der Regel enthält Wein zwischen 9-14 Volumenprozent Alkohol. Das entspricht in etwa einer Menge von 70-100 g an Ethanol pro Liter Wein. Der Alkoholgehalt von Schnaps hingegen entspricht etwa einer Menga von 252 g reinem Ethanol. Wein besteht aus ca. 70% Wasser und etwa zu 15% aus anderen Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Zucker. Durch eine natürliche Gärung kann kein höherer Alkoholgehalt als 14 Volumenprozent erreicht werden. Wenn du also einen Wein mit einem höheren Anteil als 14 Prozent findest, dann wurde hier künstlich Alkohol bzw. Zucker hinzugefügt. Die Zugabe von Zucker bedeutet in der Regel auch eine niedrigere Güteklasse von Wein. Da höhere Güteklassen auch einen höheren Qualitätsanspruch bedeuten.

Alkoholfreier Wein – Ist das Traubensaft?

Nein! Alkoholfreier Wein ist kein Traubensaft. Das wirst du vor allem am Geschmack merken. Bei der Weinherstellung in Deutschland wird der Traubenmost der Gärung unterzogen, hingegen wird bei der Traubensaftherstellung auf eine schnelle und saubere Verarbeitung des Traubenmosts Wert gelegt. Alkoholfreie Weine verwenden als Basis auch keinen Traubensaft, sondern entstehen aus „normalem“ gegorenem Wein. Er durchläuft also vorläufig dieselben Produktionsschritte wie ein alkoholhaltiger Wein. In einem zusätzlichen Verfahren wird dem Wein im Nachinein nur der Alkohol entzogen.

Hier solltest du aber aufpassen, denn:
Der Alkohol kann niemals vollständig entzogen werden. Im Wein befindet sich meist ein Restanteil an Alkohol von 0,01%-0,5% vol., darf aber somit als „alkoholfrei“ bezeichnet und in Deutschland verkauft werden.

Ein Glas Wein am Tag ist gesund – Stimmt das?

Das Thema um den Mythos „Ein Glas Wein am Tag ist gesund“ besteht schon seit den 90er-Jahren. Immer wieder geben Studien an erwiesen zu haben, dass ein Glas Wein am Tag gut für den Körper sei. So ganz wahr ist das nicht, denn Ärzte, Wissenschaftler und Statistiken belegen, dass der Konsum von 250ml Wein pro Tag an vier Tagen am Stück bereits schwerwiegende Schäden nach sich ziehen kann. Bei überdurchschnittlichem Weingenuss können die für die Entgiftung zuständigen Zellen der Leber vernarben und bis zum Leberversagen führen. Deshalb sei ein verantwortungsvoller Weintrinker! Denn…

…Studien haben auch belegt, dass geringer und kontrollierter Konsum von Wein das Herz-Kreislauf-System fördern kann. Dies liegt daran, dass Wein zu einem kleinen Anteil aus Polyphenolen besteht. Diese Stoffe und der Alkoholgehalt in Wein führen zum Abbau des schädlichen LDL-Cholesterins. Da Blutfluss und Gerinnungseigenschaften verbessert werden, sinkt die Gefahr von Thrombose.
Mäßiger Weinkonsum ist in diesem Sinne also letztendlich nicht gravierend schädigend, solange es kontrolliert bleibt und nicht übertrieben wird. Weingenuss mit dem Partner vor dem warmen Kamin?
Da sagen wir doch das schöne Sprichwort: „Das Gläschen in Ehren muss wirklich niemand verwehren“.

Weingut Johannes Balzhäuser

Unser Weinexperte rät:

„Die Qualität des Weines hängt nicht allein vom Alkoholgehalt ab. Für ausgeprägte, vielschichtige Weine ist vor allem der Extrakt im Wein verantwortlich. Hierbei handelt es sich um natürliche Inhaltsstoffe wie höherwertige Alkohole, Farbstoffe, Tannine, nichtflüchtige Säuren, Minerale und Phenole. Diese verleihen in ihrem individuellen Verhältnis dem Wein seinen eigenen Charakter. Der Extraktanteil steigt mit zunehmender Reife der Trauben und mit abnehmender Erntemenge.“

Johannes Balzhäuser

Johannes ist unser neuer Experte in Sachen Wein. Als Jungwinzer leitet er sein Weingut nun schon in der 9. Generation und ist mit Leib und Seele dabei.


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